Blog zu Themen der Sportpsychologie
Wie die App Mindbuddy die mentale Stärke von (Nachwuchs-)Fußballern fördern kann
Social Media ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Rund 60 Mal pro Tag greifen wir automatisch und meist unbewusst zum Smartphone. Kann man dieses Verhalten vielleicht auch sportpsychologisch nutzen?
Thema: Sportpsychologie im Alltag verankern
Genau hier setzt die App „Mindbuddy“ an. Sie verfolgt das Ziel, sportpsychologische Inhalte – insbesondere für (Nachwuchs-)Fußballer – durch spielerische Elemente erlebbar und zugänglicher zu machen. Die Idee dazu stammt von Jonatan Tollas Nation, einem ehemaligen norwegischen Profifußballer. Während seiner aktiven Karriere erkannte er, wie groß der Bedarf an mentaler Unterstützung tatsächlich ist – viele junge Spieler leiden unter Ängsten oder gar Depressionen.Gemeinsam mit dem App-Entwickler Marius Danielsen und dem Sportpsychologen Peder Lysholm Daviknes setzte er die Vision in die Tat um: Eine digitale Plattform, die sportpsychologisches Wissen praxisnah vermittelt.
Inhalte & Funktionen
Die App umfasst vier zentrale Module: SMART-Zielsetzung, Visualisierung, Journaling und Spieltagsroutinen. Mit interaktiven Tools entsteht ein individueller Überblick über die eigene mentale Leistungsfähigkeit. Die Spieler können persönliche Ziele formulieren, Fortschritte regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Ergänzt wird dies durch geführte Visualisierungen, tägliches Journaling sowie Routinen rund um den Spieltag – alles mit dem Ziel, mentale Stärke zu fördern.
Gezielte Unterstützung
Darüber hinaus bietet „Mindbuddy“ spezielle Mini-Programme, die in bestimmten Phasen besonders hilfreich sein können – etwa während der Reha nach einer Verletzung, beim Übergang vom Jugend- in den Erwachsenenbereich oder zur Integration neuer Teammitglieder. Die App versteht sich dabei nicht nur als digitaler Begleiter für Spielerinnen, sondern auch als wertvolle Unterstützung für Sportpsychologinnen, deren Kapazitäten im Alltag oft begrenzt sind. Sie ersetzt keine persönliche Betreuung, kann diese aber sinnvoll ergänzen und mehr Spieler gleichzeitig erreichen.
Einblicke in die App
„Mindbuddy“ ermöglicht es, Fortschritte sichtbar zu machen und gezielt im Einzelcoaching daran anzuknüpfen.Aus meiner Sicht haben digitale Tools wie „Mindbuddy“ großes Potenzial, Sportpsychologie breiter verfügbar zu machen und sie fest im Alltag junger Spieler zu verankern.Als erster deutscher Fußballverein hat Eintracht Braunschweig die App in die sportpsychologische Arbeit integriert, um den Spielern mehr mentale Unterstützung zu bieten und der App gleichzeitig mehr Sichtbarkeit zu verleihen.
Ein Erfahrungswert aus der Praxis
Auch Teams norwegischer Fußballakademien waren Teil der Entwicklungsphase und nutzten frühe Versionen der App. Ein Erfahrungsbericht eines 17-jährigen Spielers zeigt eindrucksvoll, wie hilfreich der Einstieg in mentales Training über digitale Tools sein kann:
„Ich wusste, was Mentaltraining ist, aber nicht, wie man es macht. Ich habe YouTube-Videos geschaut, aber mir fehlte der konkrete Einstieg. Mit Mindbuddy war es einfach, mit Spieltagszielen und Visualisierungen anzufangen.“
Link zu Mindbuddy
Quellen:
- Mindbuddy Blog - Insights on Mental Performance & Athlete Growth
Kopfsache? – Mentale Stärke im Fußballnachwuchs
Viele junge Spielerinnen und Spieler, die es an ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) geschafft haben, träumen davon, später einmal Profi zu werden. Doch nur ein kleiner Teil von ihnen schafft tatsächlich den Sprung in den Profifußball – trotz der guten Förderung an den 58 NLZs in Deutschland (Stand Februar 2024). Was also unterscheidet diejenigen, die es schaffen, von denen, die scheitern?
Mentale Stärke als Erfolgsfaktor
Manche sagen, es liege am Talent. Andere betonen Fleiß und Disziplin – und sicher spielt auch Glück manchmal eine Rolle. Doch ein wichtiger Aspekt wird oft unterschätzt: die mentale Stärke. Genau hier setzt die Sportpsychologie an – sie kann der entscheidende Vorteil sein, wenn es darum geht, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Im Nachwuchs- und Profifußball entscheiden oft Kleinigkeiten darüber, wer spielt und wer auf der Bank sitzt. Wenn alle Spieler körperlich gleich fit sind und sich ähnlich ernähren, bleibt der mentale Bereich als entscheidende „dritte Säule“ der Leistungsentwicklung. Durch gezieltes Training der Psyche kann ein Spieler lernen, fokussierter und belastbarer zu werden.
Nicht umsonst berichten bekannte Profis wie Cristiano Ronaldo, Joshua Kimmich Mats Hummels (ab Sekunde 22), Robin Gosens (ab Sekunde 44) oder Timo Baumgartl davon, wie wichtig mentale Stärke für ihren Erfolg war. Auch in der Arbeit am NLZ zeigt sich: Immer mehr junge Spieler wollen ihre mentale Seite verbessern, um sich sportlich weiterzuentwickeln.
Sportpsychologie als persönliche Investition
Die Arbeit mit einem Sportpsychologen oder einer Sportpsychologin ist eine Investition in die eigene Zukunft. Wer bereit ist, an seiner mentalen Stärke zu arbeiten, kann sich selbst einen wichtigen Vorsprung verschaffen.
Zwei einfache Techniken zeigen beispielhaft, wie Sportpsychologie im Alltag helfen kann – sowohl auf dem Spielfeld als auch im Leben daneben:
1. Atemtechniken:
Bewusstes und tiefes Atmen hilft, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Es senkt den Puls und verbessert die Konzentration – besonders dann, wenn der Druck hoch ist.
2. Visualisierung:
Starke Bilder im Kopf können helfen, sich auf Spielsituationen vorzubereiten oder mit Fehlern besser umzugehen. Wer sich zum Beispiel regelmäßig vorstellt, wie er erfolgreich einen Elfmeter verwandelt, stärkt sein Selbstvertrauen und seine mentale Widerstandskraft.
Fazit:
Mentale Stärke kann der Unterschied sein, wenn körperliche und technische Fähigkeiten auf gleichem Niveau sind. Nicht ohne Grund sagt man:
„Das richtige Mindset trennt die Guten von den Besten.“
Link zu guten Artikeln bzgl. Sportpsychologie in den NLZs